Wir nahmen ein Collectivo (kleiner Van, welcher mit allem möglichen vollgestopft wird, Menschen, Gepäck etc) und standen nach einer halben Stunde vor der geschlossenen Tür des Nationalparks?!? Ein Einheimischer erklärte mir, dass der Park immer nur von 9.00-14.00 Uhr geöffnet sei.. SUPER.. Wir wollten jetzt einfach endlich mal wandern!! So machten wir, nach einigem Hin und Her etwas, was man mir wohl nicht wirklich zutrauen würde (hatte danach auch die ganze Zeit ueber ein mega schlechtes Gewissen). Wir suchten uns eine gute Stelle um über den Stacheldrahtzaun zu klettern und ups, schon waren wir auf dem Hikking Trek... Wir legten uns waehrend der Wanderung auf Spanisch Sätze zurecht, falls wir einem Ranger über den Weg laufen sollten! Wir liefen und liefen und fanden weder den erloschenen Vulkan noch die spektakuläre Aussicht, aber immerhin hatten wir endlich wieder mal die Natur um uns und etwas Bewegung :-)
Für den nächsten Tag hatten wir geplant für 1 Tag an die Lagos de Montebello zu gehen und um die verschiedenen Seen zu wandern. Wir wollten nicht an einer dieser geführten Touren teilnehmen, bei welchen man immer nur kurze Fotostopps macht und dann gleich wieder weiter hetzt... Also fuhren wir mit dem öffentlichen Bus nach Comitan und dann weiter mit dem Collectivo zum Lago de Montebello, die Fahrt dauerte ca. 2,5 Stunden. Der Parkeingang war eine kleine schittere Holzhütte und der "Ranger" sagte uns, dass es keine Wanderkarte gebe, dass die Seeumwanderung jedoch möglich sei.. Also machten wir uns hoffnungsvoll auf den Weg. Zu Beginn war es noch ein Weg, nach einigen Minuten war es nur noch ein schmaler Kieselweg und nochmals ein paar Minuten spaeter standen wir im Dickicht... da wir beide absolute Optimisten sind, und das Gefühl hatten, dass bald wieder ein begehbarer Weg kommen werde, schlugen wir uns unseren Weg durch dieses Dickicht (eine Machete wäre hilfreich gewesen). Wir kämpften uns durch hohes Schilf (holten uns durchs verzweifelte Festhalten um einen Sturz zu verhindern einige Schnittwunden), über modrige Baumstämme - bei alledem und auch nach dem xten "Absitzter" verloren wir nie die Hoffnung und vor allem auch nicht unseren Humor! Als wir jedoch über Abhaenge hanglen und einen Felsvorsprung kletternd/hangelnd meistern mussten, wurde uns doch etwas mulmig...
Auf der gegenüberliegenden Seite des Sees, von wo aus wir die Restaurants sehen konnten, überlegten wir ganz scharf was für Optionen wir nun hätten. 1. den gleichen Weg wieder zurück (zwar unheimlich kraefteraubend, aber vertraut) 2. der Karte im Lonely Planet vertrauen und uns vom See durch den Wald auf eine evtl. vorhandene Strasse kämpfen oder 3. uns nackt ausziehen und durch den See schwimmen... der Handtest ergab, dass das Wasser kalt aber nicht, wie befuerchtet, eiskalt war!
Zuerst versuchten wir uns mit Pfeiffen und Winken bemerkbar zu machen und hofften, dass die Leute auf der gegenueberliegenden Seite uns sehen und uns mit einem der Boote holen und retten wuerden.. da sich dort nichts tat, entschieden wir uns fuer die Variante 1 und so machten wir uns auf den Weg und ueberwanden wiederum die Felsen, die Baeume, die Schilfwaelder etc. Nach unserer heilen Ankunft beim Parkeingang waren wir beide enorm erschoepft und wollten einfach nur noch nach Hause! Da kam ein Bus des Weges, welcher mit San Diego Tours angeschrieben war. Die Leute stiegen aus und wir fragten wohin sie fahren: nach San Cristobal de las Casas :-)!! Wir fragten den Chauffeur ganz lieeeeeb, mit einem Augenaufschlag und natuerlich einem unwiderstehlichen Laecheln, ob sie uns mitnehmen koennten und erzaehlten ihm von unserer anstrengenden Wanderung. Er meinte nur, dass er zuerst die Tourteilnehmer fragen muesse.... ok. Draussen vor dem Car freundeten wir uns sogleich mit den Tourteilnehmern an, sie waren Mexikaner, welche in San Diego lebten und von den beiden Suizas total angetan waren. Somit hatten sie ueberhaupt nichts gegen unsere Mitfahrt einzuwenden. Die ganz Rueckfahrt ueber unterhielten wir uns mit ihnen und hatten es lustig - los enchiladas suizas!!!
San Cristobal de las Casas |
1 Kommentar:
Habe 9 Jahre in Rep Dom gearbeitet,davon 5 jahre in San Cristobal.Anfangs haben mir solche "Abenteuer" noch Spass gemacht.Die Stadt selber ist ein Chaos.Das Umfeld wirklich nicht echt anziehend.Es ist einfach traurig anzusehen wie die Dominikaner mit ihrer Natur umgehen.Man fahre nur mal die Strasse von SC nach Palenque,bin mal auf dieser Stasse gejoggt,aber nur einmal.Nach aussen hin sind alle Latinos freundlich.Wer die Latinomentalität nicht genau kennt sollte B.Travens mexikanische Geschichten lesen.Feiern geht super,nur mit der Arbeit hängt es etwas,warum auch.Über Western Union kommt aus der Hauptstadt der RepDom (Nueva York) genug Geld rein.Fasr jede Familie hat da einen Geldgeber.Für die Einheimischen sind wir Europäer einfach nur die Reichen von denen man sich etwas erhofft.Ganz kurz:wenn man länger dort lebt ist die RepDom einfach ein hoffnungsloser Fall.Extremer Rassismus im eigenen Land.Besonders gegenüber den Haitianern,die die Drecksarbeit machen,für die sich ein Dominikaner zu schade ist.Refrain aus der RepDom:Cual es el animal que se parece mas a la gente?Antwort:El Haitiano.Nach meiner Zeit in Dom,in der ich auch viele tolle "Abenteuer" hatte,erinnere ich mich oft an die Worte von Deutschen die dort hängen geblieben sind:Bist Du länger als 5 Jahre hier wirst Du negativ über das Land und die Leute denken(Originalaussage entschärft).Zu mir:war in einem Entwicklungshilfeprojekt tätig und hatte mal "grosse Rosinen" im Kopf.
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